Schreiben - meine Leidenschaft

Füllfederhalter und Blanko Notizbuch

Seit frühester Jugend war das Schreiben mein persönlicher Freiraum, mein ESCAPE von der realen Welt. Um kreativ zu sein, muss ich alleine sein - für mich ist es unmöglich, in einem hektischen Büro zu denken und zu schreiben beziehungsweise zu texten. 


Ein weißes Blatt Papier und meinen Lieblingsstift, mehr brauchte ich früher nicht. Das Resultat waren Gedichte, Kurzgeschichten, Berichte, Zeitungsartikel, Newsletter, Texten für Webauftritte und Marketing, Geburtstagsbüchlein, Reden, ein Fachbuch und zwei Kinderbücher. Und viele, viele gedankliche Notizen, für deren Verwirklichung ich hoffentlich bald die Zeit haben werde, die ich im Berufsleben nie hatte. 

Mehr wünsche ich mir nicht - nur Zeit zum schreiben. Einmal das tun, was ich wirklich möchte. 


Und so habe ich mich entschlossen, auf meiner Webseite den ein oder anderen Auszug aus einem Text zu veröffentlichen bzw. Texte zu den Themen meines Portfolios zu veröffentlichen. Der Bonus dieses Vorhabens wird sein, dass sich mein berufliches Gesamtkonzept verfeinert: Auch in der digitalen Lehre spielt die Fähigkeit zum Bearbeiten von Wissenstexten für Medien eine besondere Rolle. 

Ich untersuche gerade die spannende Frage, ob es einen qualitativen Unterschied gibt zwischen meinen handgeschriebenen Texten und meinen Entwürfen am PC.

Handgeschrieben oder getippt - welche Texte sind kreativer?


Meine Recherche hat erst begonnen, aber sie wirft Fragen auf, mit denen sich die Wissenschaft bisher noch nicht richtig auseinandergesetzt hat. Ich selbst beobachte, dass ich bei einer Schreibblockade dazu tendiere, mit der Hand auf ein Blatt Papier zu schreiben, bis ich meinen Gedankenfluss wiedergefunden habe. Das würde bestätigen, was wissenschaftlich bereits erwiesen ist, nämlich dass das Schreiben mit der Hand sich positiv auf die Gehirntätigkeit auswirkt und unsere kognitiven Fähigkeiten trainiert. Und wie sieht es mit der Qualität aus?

Während ich auf dem Papier wild herumkritzeln, durchstreichen, drüberschreiben und sogar Bildchen malen kann (engl. Scribbeln), sind diese spontanen kreativen Entwurfs-Additionen elektronisch eher schlecht möglich, es sei denn, man hat gerade eine entsprechend entwickelte Software zur Hand, die das ermöglicht. Wer weiß, vielleicht trainiert ja das Prompten per Text mein Gehirn so sehr, dass ich irgendwann die erstaunlichsten Ergebnisse hervorzaubern kann... Aber sie sind dann nicht mehr zu 100% meine eigenen Kreationen, das habe ich bereits im KI-Urheberrecht gelernt.

Also, meine Hand ist meine Hand, und was meine Hand kreiert, ist meine Schöpfung auf dem Blatt Papier oder der Leinwand. Dort bin ich auch alleine für die Qualität verantwortlich. Sobald eine Maschine (Technik) involviert ist, verschwimmen die Grenzen, denn ich gebe zwar der Maschine den Auftrag etwas zu kreieren, aber die Maschine führt den Auftrag aus. Also hat sie einen Anteil an meiner Schöpfung. Das gibt mir zu denken. Ist es das, was die Kreativität beim Schreiben am PC ein wenig einengt? Die unbewusste Gewissheit, etwas nicht ohne Hilfe allein durch meine menschlichen Fähigkeiten geschaffen zu haben?  Schneller zu denken als meine Hand schreiben kann? Elektronische Qualität nur in der Fertigung, die Qualität der Konzeption obliegt dem Menschen? Ein weiterhin interessantes Thema.